Unsere Stadtteilversammlung in Moorenbrunn am 01.10.2025 war „ausgebucht“!

Zu unserer diesjährigen Stadtteilversammlung in Moorenbrunn hatten sich ca. 100 Menschen im Pfarrsaal der katholischen Kirche eingefunden, was uns sehr gefreut hat, da wir wichtige Themen für den Stadtteil vorstellen wollten.

Den Anfang machte unser neuer Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten, Michael Gaham, der sich zuerst persönlich und dann seinen Arbeitsbereich vorstellte. Er schilderte seine vielfältigen Aufgaben als Revierleiter eines sehr großen Forstgebietes. Zu seinen Kernaufgaben gehören u.a. die Holzwirtschaft, der Naturschutz, der Artenschutz und die Verkehrssicherheit der Wege. Leider ist er auch zunehmend mit der Beseitigung wilder Müllkippen beschäftigt. Sowohl Herr Gaham als auch Frau Menz-Raithel betonten die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Revierleiter und Bürgerverein. Erfreulicherweise meldete sich ein Moorenbrunner Teilnehmer zu Wort, der auch Jäger ist und Herrn Gaham seine Unterstützung anbot. Mehrere Teilnehmerinnen sprachen auch das Thema der starken Wildschweinpopulation an, die auch auf Rad-, Gehwegen und in Gärten gesichtet wird. Herr Gaham erklärte, dass wir aktuell zwar einen 350 % igen Überbestand der passenden Population haben, Wildschweine an sich aber den Menschen meiden würden – einzige Ausnahme: Bachen mit Frischlingen.

Als nächstes berichtete Frau Menz-Raithel zum aktuellen Stand im Hinblick auf die P53. Sie erläuterte nochmals den geplanten Streckenverlauf und berichtete auch über die zunehmend weniger neutral werdende Rolle der NN in der Berichterstattung über die Stromtrasse. Offensichtlich hat TenneT über einen ganz bestimmten Journalisten einen großen Einfluss auf eben diese Berichterstattung zum Nachteil der betroffenen Menschen vor Ort. Sie schilderte auch die aktuelle Situation bei TenneT selbst und berichtete über das am 01.10.2025 startende Planfeststellungsverfahren für den Bereich Katzwang. Das Planfeststellungsverfahren für den Bereich Moorenbrunn wird also vermutlich im November 2025 starten.

Frau Gabriele Meindl und Herr Christian Geuther, beide von der BI Moorenbrunn unter Strom, berichteten dann sehr ausführlich über die Themen Planfeststellungsverfahren und die Einreichung von Einwendungen gegen den geplanten Trassenverlauf und/ oder die geplante Trasse als Ganzes.

Sie erläuterten zuerst sehr anschaulich wie ein Planfeststellungsverfahren insgesamt funktioniert und gingen dann näher auf das Erstellen von Einwendungen ein. Es wurde sehr gut erklärt, wie diese Einwendungen aussehen müssen, wie und an wen sie adressiert sein müssen und wie die allgemeine Vorgehensweise sein sollte.

Es wurde noch einmal betont, dass jeder Brief idealerweise handschriftlich erstellt wird. Wo das nicht möglich ist, liefern BI und Bürgerverein Hilfestellungen in Form von Musterbriefen. Es werden auch (bereits jetzt schon) Textbausteine und Tipps in schriftlicher Form angeboten. Die Anwesenden konnten sich bereits mit den entsprechenden Dokumenten versorgen. Alle Hilfestellungen und Musterbriefe sind aber ab sofort schon über die Homepage des BI zu erhalten: https://moorenbrunn-unter-strom.de

Der Bürgerverein wird sie auch in Kürze auf seiner Homepage hinterlegen. Ebenso sind all diese Dokumente auch bei Christian Geuther und Gabriele Meindl für die BI und bei Claudia Menz-Raithel und Klaus Raithel über den BV zu erhalten.

Aus dem Publikum wurde noch die Frage gestellt, wie denn unsere Stadtrat dazu stehe und ob er denn gegen den Trassenverlauf bei Moorenbrunn klagen werde. Bisher hat sich der Stadtrat so geäußert, dass er klagen wird, falls im Planfeststellungsbeschluss der Trassenverlauf bei Moorenbrunn bestätigt werden sollte. Nach aktuellen Informationen wird der Bund Naturschutz jedoch nicht klagen, was angesichts der massiven Waldzerstörung schwer nachzuvollziehen ist.

Es wurde ebenfalls gefragt, wie denn diese P53 als Ersatzneubau bezeichnet werden könne mit den daraus resultierenden Vorteilen für TenneT, wenn sie doch gar nicht an derselben Stelle wie die alte Trassen verläuft? Diese interessante Frage werden wir noch versuchen zu klären. BI und BV sind auch im Kontakt mit vielen Firmen im Gewerbepark am Tower, deren Beschäftigte offensichtlich bisher noch keinerlei Informationen darüber haben, was auf sie zukommen soll. Auch hier erwarten wir Einwendungen. Die vielen Fragen und Diskussionsbeiträge zeigten das Interesse und die Betroffenheit der Anwesenden.

Der nächste Beitrag betraf das Moorenbrunnfeld. Der BV konnte erfahren, dass CSU, Grüne und SPD zwar einen Antrag beim Umweltreferat gestellt haben, nun doch endlich das Verfahren zur Umwandlung in ein Landschaftsschutzgebiet zu starten, jedoch ist bisher noch nichts passiert. Die Gerüchteküche will wissen, dass der Investor, der das bebaute Siemens Areal gekauft hat, nun seine Finger auch nach dem unbebauten Teil ausstreckt. Das würde auch erklären, warum der Radweg an der Oelser Straße noch immer nicht gebaut wurde. Das kann nicht angehen. Diese letzte offene Naturfläche im dichtbesiedelten Nürnberger Südosten muss erhalten werden. Immerhin hat sich die Stadt zum Schutz des Moorenbrunnfeldes im Zusammenhang mit einem Bürgerbegehren vor 2 Jahren dazu verpflichtet. Und Erhaltung der Lebensqualität und der Natur sind wichtiger für die Bürgerinnen und Bürger als ein kleines Plus an Gewerbesteuer.

Und nun die guten Nachrichten:

Unser Bürgerfest Moorenbrunn Life wird 2026 wieder stattfinden: am Sonntag nach Muttertag, dem 17. Mai 2026.

Beim Stadtteilflohmarkt wird es ein paar Neuerungen geben und wir werden es eventuell im Wechsel mit Altenfurt durchführen. Wir hatten heuer doch sowohl in Moorenbrunn als auch in Altenfurt weniger Anmeldungen. Vermutlich sind die Keller und Dachböden nun inzwischen ziemlich aufgeräumt.

Auch am World Clean Up Day wollen wir uns 2026 wieder beteiligen – zusammen mit Revierleiter Michael Gaham und den Staatsforsten.

2026 soll es eine Neuauflage/ Fortsetzung der Chronik von Moorenbrunn geben.

Und nun ging es an die Themen und Anliegen der Anwesenden:

Radwege:

Es wurde wiederum nach dem Stand des Radweges an der Oelser Straße gefragt. Es wurde nochmal die Problematik im Zusammenhang mit dem Investor bzw. dem Schutz des Moorenbrunnfeldes dargestellt. Zudem wäre ein Radweg von der Liegnitzer bis zur Breslauer Str. eh wichtiger, da hier die Situation wesentlich gefährlicher ist. Hier würde ein kleiner, schmaler Radweg vollkommen ausreichen, dann müssten auch keinerlei Bäume gefällt werden (wobei es aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger ohnehin viel wichtiger wäre, die ca. 200 ha Bannwald zu erhalten, die TenneT roden möchte). Für den BV wäre dieser Radweg wichtiger. Prio 1 hätte jedoch für den BV ein Landschaftsschutz für das Moorenbrunnfeld.

Fahrschulen und gewerbliche Dauerparker sind inzwischen ein großes Problem in Moorenbrunn. Ein Anwohner der Salzburger Str. schildert frustriert die zunehmende Nutzung der Salzburger und auch der Klagenfurter Str. durch Busse und LKWs von Fahrschulen. Für ihn ist das ein Missbrauch der Straßen im Wohngebiet durch Gewerbliche. Bisher war die Aussage von Herrn Jülich, dass man in Mischgebieten hier nichts machen könne. Die Salzburger Str. ist allerdings reines Wohngebiet. Der BV wird hier die Stadt ansprechen und um Stellungnahme bzw. Lösung bitten.

Weitere Anfragen interessierter Bürgerinnen und Bürger wurden danach noch in kleineren Gruppe diskutiert.

Die Stadtteilversammlung endete offiziell um 21.15 Uhr. Interessante Gespräche fanden aber auch im Anschluss noch statt.