JURALEITUNG P53: RAUMORDNUNGSVERFAHREN ABGESCHLOSSEN – KEINE AUFLAGEN FÜR TENNET IN MOORENBRUNN

Nun ist es also tatsächlich passiert.

Das Raumordnungsverfahren zum Neubau der Juraleitung ist abgeschlossen. Die Firma TenneT war anscheinend nicht umsonst während eines Gespräches mit dem Bürgerverein Nürnberg Südost im Frühjahr 2022 zuversichtlich, dass die Raumordnungsbehörden „grünes Licht“ geben und dass TenneT ab dem 3. Quartal mit sog. „Bürgerdialogen“ beginnen kann.

Die Regierung von Mittelfranken macht TenneT zwar einige Auflagen im Süden von Nürnberg, um Bürger und Natur zu schonen, aber leider NICHT für die Streckenführung an Moorenbrunn vorbei.

Die Bürgerinnen und Bürger von Moorenbrunn wohnen ja eh schon direkt neben der Autobahn, also kann man hier ja „Beeinträchtigungen“ von Gesundheit und Lebensqualität gut „bündeln“.

Auch hier kommt offensichtlich die etwas zynische Einstellung zum Tragen, dass man sowieso schon Geschädigte auch noch etwas mehr schädigen kann.

Wie der Lokalpresse zu entnehmen ist, versucht TenneT nun auch noch den Ukraine Krieg argumentativ zu verwerten und instrumentalisiert die Angst der Menschen vor Engpässen bei der Energieversorgung.

Die gut funktionierende Öffentlichkeitsarbeit von TenneT stellt diese riesigen Stromleitungen gebetsmühlenartig als unverzichtbar für die Energiewende dar. Und viele Bürgerinnen und Bürger glauben das auch – aus Angst davor, im Winter im Dunkeln zu sitzen.

Diese Argumentation geht vollkommen an der Realität vorbei.

Die geplanten riesigen Stromtrassen tragen in keiner Weise zu einer Energiewende bei, sondern zementieren die „Energieversorgungsvergangenheit“ – und natürlich gigantische Renditen für Investoren. Die Bürgerinnen und Bürger werden dafür bezahlen, auch mit ihrer Gesundheit.

Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Ergebnisses des Raumordnungsverfahrens versendete TenneT Einladungen per Mail zu sog. „Bürgerdialogen“, die nun in Präsenz stattfinden sollen. Die Einladungen gingen wieder nicht an alle betroffenen Menschen und Organisationen. TenneT verlangt zudem eine namentliche Anmeldung, woraus man schließen könnte, dass man die „Unbequemen“ nicht dabei haben möchte. TenneT hat vermutlich noch immer massive Probleme mit den Themen Transparenz und Bürgerbeteiligung. Auch gibt es wieder getrennte Veranstaltungen für Politiker und Politikerinnen sowie „Normalsterbliche“. Warum das wohl so ist?

Aber noch ist es nicht zu spät.

Die Bürgerinnen und Bürger in Moorenbrunn verlassen sich darauf, dass der Nürnberger Stadtrat zu seinem Beschluss vom April 2021 steht und den geplanten Verlauf so nicht akzeptieren wird. Auch in Moorenbrunn leben Menschen, die ein Recht darauf haben, dass man ihre Gesundheit und die ihrer Kinder schützt, nicht nur in Kornburg und Wolkersdorf.

In jüngster Zeit häufen sich Berichte in der Presse, die darauf schließen lassen, dass auch bei unserem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz – Robert Habeck – Zweifel darüber entstehen, ob diese riesigen Stromtrassen von Nord nach Süd wirklich gut für die Energiewende sind.
Bahnt sich da ein Umdenken an? Das wäre wünschenswert.

Unter folgendem Link finden Sie die Beurteilung der Regierung von Mittelfranken:

https://www.regierung.oberpfalz.bayern.de/service/raumordnung/abg_rov/rov_juraleitung/index.html

Der Anhang 1 zeigt dann die Beurteilung der Streckenabschnitte in Mittelfranken.